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Wagner-Rallye 2004 Pressespiegel
kurier.at vom 05. Mai 2004
»Auto-Rallye mit Wagner-Musik«
Der Künstler Christoph Schlingensief startet an diesem Donnerstag in Recklinghausen eine
Auto-Rallye mit Wagner-Musik durch das Ruhrgebiet. Er wolle damit die Oper "raus aus
dem elitären Opernsaal, rein in die Straßen bringen", sagte Schlingensief. Zehn Teams a
zwei Fahrern werden über Dachlautsprecher auf ihren Wagen 4.400 Quadratkilometer
Ruhrgebiet mit einzelnen Orchesterstimmen aus Wagner-Opern beschallen. Zum
öffentlichen Probetraining für die Tour durch acht Städte versammeln sich die Teams am
Mittwoch in Recklinghausen.
Opernmusik für alle
Ihm gehe es darum, ein anderes Publikum für Opernmusik zu erreichen als sonst, erklärte
Schlingensief, der bei den Bayreuther Festspielen im Sommer den "Parsifal" inszenieren
wird. Außerdem wolle er mit der Aufsplittung des Orchesterklangs in Einzelstimmen
zeigen, "dass das Einzelne genauso wichtig ist wie das Ganze". Er sehe in der Aktion
Parallelen zur heutigen zersplitterten Gesellschaft, "in der kaum noch einer an das große
Ganze glaubt". Damit wolle er auf die Bedeutung des einzelnen Menschen für die
Gesellschaft hinweisen.
Teams müssen Fragen beantworten
Die aus 300 Bewerbern ausgewählten Fahrer müssen auf ihrer Tour Fragen zum
Ruhrgebiet, zu Musik und zu Wagner lösen. Passanten können den Kandidaten helfen; die
Fragen sind im Internet nachzulesen. An jedem Zwischenstopp werden die Autos mit ihren
Einzelstimmen - wie Hörner, Geigen oder Trompeten - zusammenkommen und Wagners
Musik als motorisiertes Orchester erklingen lassen. Die Ruhrpott-Rallye, die laut
Schlingensief auf einer Kurzgeschichte von Alexander Kluge basiert, dauert vom 6. bis
zum 9. Mai. ARD und ZDF übertragen am Donnerstag den Start im Frühstücksfernsehen.
Abschluss-Show am Sonntag
Der Rallye-Sieger wird am Sonntag im Festspielhaus Recklinghausen bei der Abschluss-
Show gekürt. Der Sieger erhält eine Eintrittskarte für Schlingensiefs "Parsifal". Die Auto-
Rallye gehört zum Programm der Ruhrfestspiele, die in diesem Jahr zum ersten Mal von
dem Berliner Regisseur Frank Castorf geleitet werden.
apa, dpa / dk
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Dem Künstler geht es darum, "ein anderes Publikum für Opernmusik zu erreichen als sonst". |
http://www.kurier.at/kultur/606577.php
Stand 17.05.2004 11:49
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